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Gefahren im Jobmarkt: Wie Du Red Flags entlarvst
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Gefahren im Jobmarkt: Wie Du Red Flags entlarvst

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Kathrin Przadkiewicz Wojciech Martyński
Geschrieben von: Kathrin Przadkiewicz
Geprüft von: Wojciech Martyński

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Du sitzt da, scrollst durch die Jobportale und hoffst auf den Traummann - aeh, Job. Und plötzlich: „Junges, dynamisches Team sucht..." Bevor Du im Kopf zumindest nach rechts swipst, solltest Du diesen Artikel lesen. Denn manchmal entpuppen sich nette Formulierungen als echte Red Flags in Jobanzeigen.

Red Flags können unschöne Überraschungen verhindern wenn Du sie erkennst. Das reicht von Dauerstress über endlose Überstunden bis hin zu einem Vorgesetzten, der mehr kontrolliert als führt. Welche Signale Dich lieber zur nächsten Anzeige weiterziehen lassen sollten und warum einige Red Flags sogar tolerierbar sind erfährst Du hier.

Was sind Red Flags am Arbeitsplatz?

Job-Hunting ist ein bisschen wie Online-Dating: Man scrollt durch ein Meer an Optionen und versucht, die guten von den absoluten No-Gos zu trennen. Und wie beim Dating gibt es auch im Bewerbungsprozess die berüchtigten Red Flags. Das sind Zeichen, die uns am besten sofort auf „Nein, danke!“ klicken lassen sollten.

Red Flags sind Warnsignale, die uns vor potenziellen Problemen oder Risiken  warnen. Sie können sowohl in Stellenanzeigen stehen als auch im Arbeitsalltag sich bemerkbar machen und sollten nicht ignoriert werden.


Bei der Jobsuche triffst Du auf Red Flags…

  • in Stellenanzeigen
  • auf Unternehmenswebsites
  • im Bewerbungsgespräch
  • im Social-Media-Auftritt
  • durch die Aussagen ehemaliger Mitarbeiter

Fuer Dich ist es wichtig, diese Warnsignale rechtzeitig zu erkennen: Ein guter Arbeitsplatz kann ein Schutzfaktor vor einer Depression ein – ein schlechter hingegen Stress und Burnout verursachen.

So erkennst Du Warnsignale am Arbeitsplatz

Der Blick auf eine Stellenanzeige ist oft der erste Schritt zum neuen Jobabenteuer. Doch nicht jede Anzeige hält das, was sie verspricht. Manchmal verstecken sich hinter tollen Worten und Formulierungen echte Warnungen. 

Achte auf diese Beispiele für Red Flags in Unternehmen

  • Unklare Gehaltsangaben: „Leistungsgerechte Bezahlung“ ohne konkrete Zahlenangabe kann auf eine geringe Bezahlung hindeuten.
  • Vage Jobbeschreibungen: Unklare Aufgabenstellungen oder zu viele Anforderungen ohne klare Priorisierung können auf eine chaotische Arbeitsorganisation hinweisen. Es kann darauf hinweisen, dass zu viel erwartet wird.
  • Häufige Stellenwechsel: Mehrfach ausgeschriebene gleiche Positionen deuten auf hohe Fluktuation und mögliche interne Probleme hin.

Und dann gibt es noch die Warnsignale im Arbeitsalltag:

  • Übermäßiger Stress: Einer Statistik des Bundesstatistikamtes zufolge haben sich 25 % der Erwerbstätigen 2020 psychischen Belastungen am Arbeitsplatz ausgesetzt gefühlt. 
  • Mangelnde Anerkennung: Fehlendes Feedback oder ständige Kritik kann Deine Motivation stark beeinträchtigen und Dir die Freude am Job ruinieren.
  • Toxische Führung: Eine Studie ergab, dass in 85 % der untersuchten Unternehmen toxisches Führungsverhalten herrscht. 

Alles noch zu unkonkret? Werfen wir einen Blick auf unsere Top 10 der Beispiele für Red Flags am Arbeitsplatz.

Top 10 der Red Flags am Arbeitsplatz: Beispiele

Manchmal wirken Stellenanzeigen wie ein Lottogewinn: Ein tolles Team, spannende Aufgaben und großartige Entwicklungsmöglichkeiten. Doch oft verstecken sich hinter den Versprechungen auch unschöne Wahrheiten. Die sogenannte „toxische Arbeitskultur“ lauert nur alzu oft hinter Begriffen wie „flexibel einsetzbar“ oder „leistungsorientiert“.

Die Top 10 der Red Flags, auf die Bewerberinnen und Bewerber achten sollten

  1. Überstunden als „Teil der Firmenkultur“: „Bei uns packt jeder mit an, wenn’s mal länger dauert.“
  2. Verschwommene Jobbeschreibung: „Sie sind flexibel einsetzbar und übernehmen verschiedene Aufgaben.“
  3. Unrealistische Anforderungen: „Wir suchen einen Allrounder mit mindestens zehn Jahren Berufserfahrung und einem exzellent abgeschlossenen Studiengang.“
  4. Angespannte Stimmung im Vorstellungsgesprach
  5. Häufige Personalwechsel
  6. Schlechte Unternehmensbewertungen
  7. Druck im Interview: „Wie belastbar sind Sie? Bei uns geht’s oft heiß her.“
  8. Keine Weiterentwicklungsmöglichkeiten
  9. Vage Zukunftsperspektiven: „Wir befinden uns in einer spannenden Umbruchphase.“
  10. Unklare Gehaltsspanne: „Leistungsgerechte Bezahlung je nach Erfahrung und Qualifikation.“

Doch ist jede Red Flag auch gleichzeitig ein No-Go? Die klare Antwort lautet: Jein.

Dunkelrot oder hellrosa? Welche Red Flags sind noch tolerierbar?

Nicht alle roten Flaggen sind gleich intensiv. Manche sind eher in einer Grauzone, bzw. Rosazone. Ein „junges, dynamisches Team“ muss nicht automatisch heißen, dass Du Deine Work-Life-Balance beerdigen musst. Ebenso kann „flexibel einsetzbar“ auch einfach bedeuten, dass Du verschiedene Aufgaben übernimmst, ohne dass daraus automatisch Überstunden resultieren.

Wichtig ist, die Signale im Kontext zu betrachten: Eine Floskel allein muss noch kein Grund zur Panik sein. Tauchen jedoch mehrere Hinweise gleichzeitig auf – etwa „leistungsorientierte Bezahlung“ gepaart mit „flachen Hierarchien“ und vagen Aussagen zur Arbeitszeit – solltest Du genauer hinschauen.

Um Dir die Entscheidung leichter zu machen, hier eine kleine Übersicht:

Tolerierbare Warnsignale (hellrosa)

  • „Flache Hierarchien“ – solange klar ist, wer Entscheidungen trifft.
  • „Flexibel einsetzbar“ – wenn die Aufgaben klar umrissen sind.
  • „Junges, dynamisches Team“ – wenn die Work-Life-Balance stimmt.

Kritische Warnsignale (dunkelrot)

  • „Leistungsgerechte Bezahlung“ ohne konkrete Zahlen – meist ein Synonym für: Überstunden inklusive und Bezahlung auf Mindestlohnniveau.
  • „Hohe Belastbarkeit erforderlich“ – deutet oft auf regelmäßigen Stress, Personalmangel oder viele Deadlines hin.
  • „Dynamisches Umfeld“ – klingt nach Flexibilität, bedeutet aber nicht selten: chaotische Strukturen und ständige Umorganisation.
  • „Wir suchen echte Macher!“ – manchmal leider eine freundliche Umschreibung für: Du wirst auf Dich allein gestellt sein und eine Extrameile gehen müssen.

Wie gehe ich mit Red Flags um?

Manchmal lässt sich nicht vermeiden, dass im Bewerbungsprozess Red Flags auftauchen. Hier sind ein paar Tipps, wie Du mit potenziellen Warnzeichen umgehen kannst:

  1. Freundlich hinterfragen: Wenn Dir ein Punkt in der Stellenanzeige oder im Gespräch merkwürdig vorkommt, stelle höfliche, aber gezielte Fragen. Zum Beispiel: „Wie sieht die Überstundenregelung konkret aus?“ oder „Können Sie ein Beispiel für die flache Hierarchie im Team nennen?“ Oft gibt die Reaktion des Arbeitgebers schon Aufschluss darüber, wie ernst die Floskel gemeint ist.
  2. Informationen einholen: Bewertungsportale, Social Media und Kontakte im Unternehmen können helfen, ein realistischeres Bild zu bekommen. 
  3. Im Gespräch aufmerksam bleiben: Wenn die Gesprächsatmosphäre unangenehm oder gar einschüchternd wirkt, achte auf Deine eigenen Gefühle. Sie sagen Dir oft schon alles.
  4. Vertrauenswürdige Quellen nutzen: Suche onlinenach Erfahrungsberichten oder stelle in Berufsnetzwerken Fragen zu dem Unternehmen. Ein einziger schlechter Bericht bedeutet nicht viel, aber eine auffällige Häufung sollte Dich wachsam machen.

Nicht jede Red Flag ist ein Karriere-Killer, aber es lohnt sich, aufmerksam zu bleiben. Stelle die richtigen Fragen, recherchiere gründlich und höre auf Dein Gefühl. So minimierst Du das Risiko, in eine berufliche Sackgasse zu geraten.

Fazit

Red Flags am Arbeitsplatz sind keine Seltenheit. Und sie koenns sich als weniger dramatisch entpuppen, als Du denkst. Bleibe wachsam. Stlle die wichtigen Fragen und vertraue auf Dein Gefühl. So findest Du den Job, der wirklich zu Dir passt.

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Dieser Artikel wurde von unserem Redaktionsteam geprüft, um sicherzustellen, dass er den redaktionellen Leitlinien von Zety entspricht. Wir sind bestrebt, unser Fachwissen weiterzugeben und Dir vertrauenswürdige, auf Deine Bedürfnisse zugeschnittene Karrieretipps zu geben. Es sind unsere hochwertigen Inhalte, die jedes Jahr weit mehr als eine Million Leser auf unsere Website bringen. Aber das ist noch nicht alles. Unser Team führt selbst Originalstudien durch, um den Arbeitsmarkt besser zu verstehen und wir sind stolz darauf, dass wir von Spitzenuniversitäten und den wichtigsten Medien auf der ganzen Welt veröffentlicht werden.

Quellen

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Kathrin Przadkiewicz
Aufgrund ihrer Fachkenntnisse in den Bereichen Karriere und Karriereentwicklung, Bewerbungen und Jobsuche bringt Kathrin über 5 Jahre Berufserfahrung und Expertise in den Bereich der Karriereentwicklung ein. Sie wurde unter anderem in der Frankfurter Rundschau veröffentlicht, in denen sie kostenlose Tipps zu den Lebenslauf-Vorlagen von Zety und den besten Praktiken für das Verfassen von Lebensläufen gegeben hat.
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