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Emotionales Gehalt: Benefits statt Gehaltserhöhung
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Emotionales Gehalt: Benefits statt Gehaltserhöhung

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Kathrin Przadkiewicz Wojciech Martyński
Geschrieben von: Kathrin Przadkiewicz
Geprüft von: Wojciech Martyński

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Stell Dir vor, Du stehst morgens auf, trinkst Deinen Kaffee und machst Dich auf den Weg zur Arbeit, aber nicht, um dort nur Zahlen in Tabellen zu tippen, sondern um Dich wertgeschätzt zu fühlen, Sinn zu finden und ab und zu ein Kompliment für Deine großartigen Excel-Skills zu bekommen. Willkommen in der Ära des emotionalen Gehalts!

Emotionales Gehalt beschreibt alles, was Deinen Job nicht nur erträglich, sondern toll macht und Dich davon abbringt, den Laptop montags wutentbrannt in den Fluss zu werfen. 

Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und Sinnsuche am Arbeitsplatz wird es immer relevanter. Doch was steckt wirklich hinter dem Konzept? Wir verraten es Dir in diesem Artikel.

Was ist emotionales Gehalt?

Unter emotionales Gehalt versteht man alles, was Du neben Deinem Gehalt in Deinem Job bekommst. Es ist emotional, also kein Geldwert. Dazu gehören beispielsweise:

  • Anerkennung und Wertschätzung: Dein Chef schreibt „Toller Job!“ nicht nur in den Slack-Gruppenchat, sondern lobt Dich auch im Teammeeting oder im persoenlichen Gesprch.
  • Flexible Arbeitszeiten: Du kannst Deinen Arbeitstag an Deine Lebensrealität anpassen – sei es fĂĽr den morgendlichen Kita-Besuch oder einen späten Lauf im Park.
  • Zusätzliche Benefits: Homeoffice, Sportkarten, Fortbildungen, Kinderbetreuung oder Firmenfeiern gehören ebenso dazu wie das Office-Lunch.
  • Unternehmenskultur: Eine angenehmen Atmosphäre, in der Du Dich wohlfĂĽhlst und gemeinsam mit Deinem Team ein Ziel verfolgst.

Studien von Gallup zeigen, dass Mitarbeiter, die sich durch emotionale Pluspunkte wertgeschätzt fühlen, engagierter und produktiver sind. 

Eine Umfrage der Universität Zürich (2022) unter 2.000 Millennials ergab zudem, dass emotionale Faktoren wie Sinnhaftigkeit im Job für 78 % wichtiger sind als ein hohes Gehalt. Es geht nicht nur um mehr Obstkörbe, sondern um das Gefühl, mit der eigenen Arbeit wirklich etwas zu bewirken.

Ist emotionales Gehalt wirklich a thing?

Oh ja, emotionales Gehalt ist definitiv wichtig, vor allem bei Stellenausschrebungen, wo Unternehmen mit Worten wie Purpose, Family-Atmosphäre und Work-Life-Balance jonglieren, als hätten sie einen Master in Bullshit-Bingo gemacht.

Aber Studien zeigen: Das wirkt tatsächlich. Laut einer Umfrage der IU Internationalen Hochschule legen 82,1 % der Generation Z großen Wert auf eine gesunde Work-Life-Balance, während nur 9,5 % ihre Karriere über das Privatleben stellen. Menschen wollen Sinn, Wertschätzung und einen Job, bei dem wir uns nicht jeden Montag in die Abwärtsspirale des Lebens weinen. 

Aber soll emotionales Gehalt nur verdecken, dass das echte Gehalt zu niedrig ist? 

Die Evolution des Emotional Salary

Diskussonen um emotionales Gehalt und Work-Life-Balance gab es früher nicht. Da war Dein Job einfach… ein Job. Du bist um 9 rein, um 5 raus, und wenn du Glück hattest, gab’s an Weihnachten eine Flasche Rotwein, die nach Schuhsohle schmeckte.

Doch seit den 2000er-Jahren hat sich das langsam verandert. Die Generation Y (Millennials) fragt: „Warum mache ich das eigentlich?“ und will mehr als nur einn Gehalt. 

Unternehmen mussten reagieren. Plötzlich hieß es nicht mehr: „Du arbeitest für uns, und wir bezahlen Dich.“ Nein, jetzt arbeiten wir zusammen, als Team! 

Die Wahrheit ist, dass emotionales Gehalt nicht nur ein Trend ist, sondern notwenig, wenn Unternehmen heute Mitarbeiter gewinnen und halten wollen. Burnout, Quiet Quitting und der Fachkräftemangel haben dafür gesorgt, dass Unternehmen nicht mehr nur mit Geld locken können. Wenn Du nicht willst, dass Dein bester Mitarbeiter beim nächsten Start-up mit freier Wahl des MacBooks abhaut, musst Du mehr bieten. 

Emotionales Gehalt im Bewerbungsgespräch: Wie Du es erkennst und einforderst

Emotionales Gehalt klingt erst einmal großartig.  Aber wie findet man heraus, ob der potenzielle Arbeitgeber mehr zu bieten hat als einen Obstkorb? Und wie sprichst Du das geschickt an, ohne zu fordernd zu wirken? Hier sind die besten Tipps für Bewerber:

1. Stelle die richtigen Fragen

Beim Bewerbungsgespräch kannst Du herausfinden, wie wichtig Deinem zukünftigen Arbeitgeber emotionales Gehalt  ist. Beispiele für  Fragen dazu sind:

  • „Welche MaĂźnahmen ergreifen Sie, um die Work-Life-Balance Ihrer Mitarbeiter zu fördern?“
  • „Wie unterstĂĽtzt das Unternehmen die persönliche und berufliche Weiterentwicklung?“
  • „Welche Rolle spielt Wertschätzung in Ihrem Unternehmen?“

2. Achte auf die Unternehmenskultur

Schon kleine Details im Gespräch können viel über die Unternehmenskultur verraten. Achte darauf:

  • Wie spricht der Interviewer ĂĽber das Team?
  • Werden Themen wie flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungen oder Mental Health von sich aus angesprochen?

Lies vorab Bewertungen auf Plattformen wie Glassdoor, um einen Eindruck vom Arbeitsumfeld zu bekommen.

3. Zeige Deine Prioritäten

Wenn Dir emotionales Gehalt  wichtig sind, solltest Du das im Gespräch freundlich ansprechen:

  • „FĂĽr mich ist eine wertschätzende Arbeitskultur sehr wichtig, weil ich dann am produktivsten bin. Können Sie mir ein Beispiel geben, wie das bei Ihnen im Unternehmen aussieht?“

4. Lasse Dich nicht blenden

Viele Unternehmen werfen mit Begriffen wie „Family-Atmosphäre“ oder „flache Hierarchien“ um sich. Aber was bedeutet das wirklich? Frage freundlich nach konkreten Beispielen:

  • Was genau macht die „Family-Atmosphäre“ aus?
  • Gibt es regelmäßige Team-Events oder offene Feedbackrunden?
  • Wie werden „flache Hierarchien“ im Arbeitsalltag gelebt?

5. Frage nach Entwicklungsmöglichkeiten

Emotionales Gehalt bedeutet oft auch Zugang zu Trainings und beruflicher Entwicklung. Frage nach:

  • Mentoring-Programmen
  • Weiterbildungsbudgets
  • Regelmäßigen Feedbackgesprächen

So zeigst Du, dass Du an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert bist und dich auch noch weiterbilden willst, was ein Pluspunkt ist.

6. Kenne Deinen Wert

Vergiss nicht: Emotionales Gehalt ist ein Zusatz, kein Ersatz für ein faires Gehalt. Wenn Dir ein Job viel verspricht, aber schlecht bezahlt wird, solltest Du kritisch bleiben. 

7. Checkliste: Das sind Red Flags im Bewerbungsgespräch

  • Der Arbeitgeber verspricht viel, liefert aber keine konkreten Beispiele.
  • Benefits werden als Ersatz fĂĽr ein angemessenes Gehalt verkauft.

Der wahre Wert: Was emotionales Gehalt kann – und was nicht

Kommen wir zur alles entscheidenden Frage: Kann emotionales Gehalt die Arbeitswelt retten? Die Antwort ist ein klares Jein!

Was emotionales Gehalt  kann:

  • Studien zeigen, dass zufriedene Mitarbeiter produktiver sind. 
  • Emotionale Bindung ans Unternehmen reduziert KĂĽndigungen.

Was emotionales Gehalt nicht ersetzen kann:

  • Ein Obstkorb zahlt keine Miete, und Wertschätzung alleine reicht nicht aus, um die Inflation auszugleichen.
  • Wer das GefĂĽhl hat, in einem Bullshit-Job festzuhängen, wird durch Benefits nicht glĂĽcklicher.

Natürlich macht es einen Unterschied, ob Dein Chef Dich fragt, wie es dir geht (und es wirklich wissen will) oder ob er Dich mit einem scharfen „Hast du das erledigt?“ abwatscht. Wertschätzung, flexible Arbeitszeiten und eine gute Arbeitsumgebungm können Wunder wirken, aber sie ersetzen keine faire Bezahlung. 

Fazit

Emotionales Gehalt ist gekommen, um zu bleiben. Es ist nicht die Lösung aller Probleme, aber es ist ein wichtiger Schritt, um Arbeitsplätze attraktiver, menschlicher und erfuellender zu machen.  Aber: Ohne faire Bezahlung, realistische Arbeitszeiten und sinnvolle Aufgaben bleibt selbst das schönste Benefit grau.

Die Zukunft gehört Unternehmen, die den Wert von emotionalem Gehalt verstehen und es nicht als Ersatz, sondern als Plus zu einem angemessenen, guren Gehalt sehen.

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Quellen

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Kathrin Przadkiewicz
Aufgrund ihrer Fachkenntnisse in den Bereichen Karriere und Karriereentwicklung, Bewerbungen und Jobsuche bringt Kathrin über 5 Jahre Berufserfahrung und Expertise in den Bereich der Karriereentwicklung ein. Sie wurde unter anderem in der Frankfurter Rundschau veröffentlicht, in denen sie kostenlose Tipps zu den Lebenslauf-Vorlagen von Zety und den besten Praktiken für das Verfassen von Lebensläufen gegeben hat.
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