Gehaltsvorstellung Bewerbung: Wie formulieren? 10+ Beispiele
CV direkt erstellenEin hohes Gehalt wünscht sich (fast) jeder, aber diesen Wunsch auch in der Bewerbung anzugeben, ist für viele schwierig. Zu oft schleichen sich Bedenken ein: Was ist, wenn ich dieses Gehalt nicht wert bin? Ist die Angabe überhaupt realistisch? Und was, wenn die anderen viel weniger angeben?
Diesen Gedanken beugst Du am besten vor, indem Du nicht einfach irgendeine Gehaltsvorstellung im Anschreiben nennst, sondern Deine Angabe durch Recherche begründen kannst – für Dich und den Arbeitgeber. Die Infos dazu bekommst Du hier!
Zu Beginn klären wir aber erst einmal die Frage, ob Du Deinen Gehaltswunsch überhaupt angeben musst.Â
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- Lebenslauf Vorlage Word
- Bewerbungs-Muster
Der Gehaltswunsch im Lebenslauf – Dein Muster
Miriam LechtschildÂ
Seestraße 13
13347 BerlinÂ
0173 922 010
mariam-lechtschild@gmail.com
H2O-Software GmbH
Matthias NeerenÂ
Hauptstraße 14
10827 Berlin
Berlin, 08.08.2025
Bewerbung als leitende Büroassistentin bei H2O-Software
Sehr geehrter Herr Neeren,Â
als Büroassistentin sehe ich mich als die gute Seele des Hauses: eine Anlaufstelle für Kunden und Kollegen gleichermaßen, die immer ein freundliches Lächeln auf den Lippen hat. Aber das ist nicht alles. In meinem bisherigen Job konnte ich auch die wöchentliche Warenlieferung durch mein Verhandlungsgeschick um 8 % günstiger gestalten. Als leitende Büroassistentin bei H2O-Software würde sich der Kunden- und Lieferantenkreis bedeutend vergrößern – gerne stelle ich mich dieser Herausforderung.Â
In meiner bisherigen Anstellung bin ich hauptsächlich für die Kundenbetreuung zuständig - ob telefonisch, per Mail, oder persönlich. Auf diesen Kanälen betreue ich rund 100 Kunden täglich und sorge für eine gleichbleibend hohe Kundenzufriedenheit von 98 %. Aber auch der Kontakt mit Lieferanten fällt in meinen Aufgabenbereich. Auf meine Initiative hin wurde das Warenwirtschaftssystem orgamax implementiert, was dem Unternehmen wöchentlich rund 5 Arbeitsstunden Zeit spart.Â
An der Stelle bei H2O-Software reizt mich besonders die Führungsverantwortung über das Bueroassistenz-Team. Im Kunden- und Lieferantenkontakt konnte ich mein Organisationstalent bereits unter Beweis stellen, und auch in leitender Position freue ich mich darauf, effiziente Lösungen zu implementieren und so zur Steigerung der Produktivität des Unternehmens beizutragen.Â
Meine Gehaltsvorstellung beläuft sich auf 42.000 Euro jährlich. Gerne verhandle ich in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen darüber.Â
Mit freundlichen Grüßen
Miriam Lechtschild
Musst Du eine Gehaltsvorstellung angeben?
Ja, wenn in der Stellenanzeige danach gefragt wird, musst Du eine Gehaltsvorstellung angeben. Der Arbeitgeber will sehen, ob ihr ähnliche Vorstellungen habt und ob Du Dich gut informiert hast. Ein realistischer Vorschlag macht einen guten Eindruck.
Wenn in der Stellenanzeige keine Gehaltsangabe verlangt wird, solltest Du darauf verzichten. Es wirkt sonst schnell zu fordernd. Besser ist es, das Thema im Vorstellungsgespräch oder Telefonat anzusprechen.
Wie formulierst Du Deinen Gehaltswunsch in der Bewerbung?Â
Ein paar Tipps solltest Du im Hinterkopf behalten, wenn Du Deinen Gehaltswunsch formulierst:Â
- Platziere Deine Gehaltsvorstellung in der Bewerbung immer im Schlusssatz der Bewerbung.Â
- Fasse Dich kurz und nenne in einem Satz eine konkrete Zahl oder Gehaltsspanne.Â
- Es ist egal, ob es um 12 oder 13 Monatsgehälter geht.
- Gib immer ein Brutto-Jahresgehalt, auf Hunderter gerundet, an, wenn Du Deine Gehaltsvorstellung formulieren willst.
- Orientiere Dich an Deinem aktuellen Gehalt.
- Bei einem Stellenwechsel kannst Du 10-20 Prozent auf Dein aktuelles Gehalt aufschlagen.
- Zusatzleistungen wie Firmenwagen oder Boni werden grundsätzlich nicht angegeben.Â
Pro-Tipp: Wenn Du ein Anschreiben in Deiner E-Mail-Bewerbung mitschickst, gib Deine Gehaltsvorstellung wie gewohnt dort an. In einer kurzen E-Mail selbst brauchst Du sie dann aber nicht zu erwähnen. Falls Du kein Anschreiben nutzt, solltest Du die Gehaltsangabe direkt in der E-Mail nennen.
Muster-Formulierungen für Deine Bewerbung mit GehaltsvorstellungÂ
Es gibt verschiedene Arten, dem Personaler im Bewerbungs-Anschreiben Deine Gehaltsvorstellung mitzuteilen – manche sind konkreter, andere eher allgemein gehalten. Einen Überblick über beliebte Strategien und Muster zur Formulierung findest Du hier:
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Konkret und direktÂ
Manchmal ist der direkte Weg der einfachste – so auch bei der Gehaltsvorstellung! Wenn Du eine konkrete Zahl im Kopf hast, gib sie direkt an:Â
- Meine Gehaltsvorstellungen liegen bei 35.000 Euro jährlich.Â
- Mein Gehaltswunsch p.a. beträgt 46.000 Euro.Â
- Aufgrund meiner Qualifikationen liegt meine Gehaltsvorstellung bei 40.500 Euro jährlich.Â
Gehaltsspanne
Wenn Du dem Arbeitgeber Spielraum geben oder Dir beim genauen Betrag unsicher bist, kannst Du auch eine Gehaltsspanne angeben. Diese sollte aber nicht zu weit auseinanderliegen.
Am besten gibst Du für die Gehaltsvorstellung im Anschreiben den Bereich an und fügst hinzu, dass Du offen für Verhandlungen bist. So vermeidest Du es, auf den niedrigeren Betrag heruntergehandelt zu werden.
Formuliere die Gehaltsspanne zum Beispiel so:
- Meine Gehaltsvorstellung liegt zwischen 36.000 und 40.000 Euro jährlich. Im persönlichen Gespräch bin ich gerne bereit, darüber zu verhandeln.Â
- Mein Gehaltswunsch p.a. liegt im Bereich um 35.000 Euro. Gerne verhandle ich im weiteren Gespräch über die genaue Summe.Â
- Ich halte ein Brutto-Jahresgehalt von rund 43.000 für angemessen.Â
Gehaltsvorstellung angeben: Ausweichend
Es ist zwar nicht ideal, aber wenn Du Deine Gehaltsvorstellung ausnahmsweise nicht direkt nennen willst, ist ein ausweichender Satz besser, als die Bitte in der Stellenanzeige einfach zu ignorieren:
- Meinen Gehaltswunsch nenne ich gerne, sobald ich mir ein Bild der genauen Aufgaben und Verantwortlichkeiten machen konnte.Â
- Über meine Gehaltsvorstellung verhandle ich gerne persönlich mit Ihnen.Â
- Meine Gehaltsvorstellung erläutere ich Ihnen gerne im Vorstellungsgespräch.
Egal, für welche Variante Du Dich entscheidest, achte darauf, dass Deine Gehaltsvorstellung gut recherchiert und realistisch ist. Dann kannst Du sie mit gutem Gefühl angeben. Wichtig ist: Schreibe Deine Gehaltsvorstellung niemals in den tabellarischen Lebenslauf.
Um unsere Tipps für Dich zu optimieren, haben wir 253.000 Bewerbungsschreiben aus unserem Builder analysiert. Das ist das Resultat:
Unsere internen Auswertungen zeigen:
- 24 % der Bewerbungen sind für Senior-Level-Jobs.
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- Durchschnittlich werden 4,26 Kenntnisse zur Bewerbung hinzugefügt.
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Wie kannst Du die Höhe Deiner Gehaltsvorstellung ermitteln?
Umfragen zeigen: Viele Bewerber hatten schon Probleme mit dem Gehaltswunsch. Etwa 40 % glauben, sie haben wegen zu hoher Forderungen den Job nicht bekommen. Rund 45 % bereuen es, sich unter Wert verkauft zu haben.
Solche Situationen kannst Du vermeiden, wenn Du vorher gut recherchierst. Erste Infos findest Du z. B. auf Seiten wie gehalt.de, beim Gehaltsvergleich des Statistischen Bundesamt oder auf glassdoor.de. Es gibt aber auch andere Wege, um Gehaltsinfos zu bekommen.
- Jobbörsen
- Berufsverbände
- Arbeitsagentur
- GewerkschaftenÂ
- Gehaltstabellen
- Social MediaÂ
- TarifverträgeÂ
- Persönlicher AustauschÂ
Vor allem der letzte Punkt ist wichtig: Wer in der Branche arbeitet, kann Dir oft gute Tipps geben. Webseiten mit Gehaltsvergleichen helfen Dir, einen groben Überblick zu bekommen. Danach kannst Du überlegen, was für Dich persönlich passt.
Welche Faktoren beeinflussen das Gehalt?
Gerade für Berufseinsteiger ist es oft schwer, eine Gehaltsvorstellung zu nennen. Kein Wunder, denn das Einstiegsgehalt mit Bachelor liegt meist zwischen 3000 und 5000 Euro. Deshalb solltest Du, egal ob Berufsanfänger oder nicht, auch andere Dinge wie Erfahrung, Branche oder Standort berücksichtigen:
- Dein Abschluss. Ob Du eine Ausbildung oder Promotion gemacht hast, beeinflusst Dein Gehalt genauso wie Dein Studienfach. Schau Dir am besten Tabellen mit Einstiegsgehältern für Deinen Bereich an, um eine Vorstellung zu bekommen.
- Die Berufserfahrung. Je mehr Berufserfahrung Du hast, desto weniger wichtig wird Dein Abschluss. Entscheidend ist dann, was Du im Job bereits gemacht hast und wie viel Verantwortung Du hattest. Das kann ein höheres Gehalt rechtfertigen.
- Auch Deine Qualifikationen zählen: Hast Du spezielle Kenntnisse, Zertifikate oder Kurse abgeschlossen, die für den Job wichtig sind, kannst Du mehr verlangen.Â
- Die Branche ist ebenfalls wichtig. In Bereichen mit Fachkräftemangel werden oft bessere Gehälter gezahlt – ein Blick in Branchentabellen hilft weiter.
- Deine gewünschte Position spielt eine Rolle: Je mehr Verantwortung und Spezialisierung, desto höher kann das Gehalt sein.
- Auch die Größe und der Standort des Unternehmens beeinflussen das Gehalt. Große Firmen zahlen meist mehr als kleine, und in Westdeutschland oder Großstädten verdienst Du oft mehr als in Ostdeutschland oder auf dem Land.
Deinen Gehaltswunsch festlegen
Wenn Du Dir einen grundlegenden Überblick verschaffen hast und Deine persönlichen Karriere-Faktoren sowie die der Stelle bedacht hast, sollte dabei eine Gehaltsspanne herauskommen.
Bevor Du jetzt Deine Gehaltsvorstellung in die Bewerbung schreibst, solltest Du aber an die Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch denken und dementsprechend höher ansetzen. Orientiere Dich also eher am oberen Ende Deiner Spanne.
Wenn Du auf Basis Deines aktuellen Gehalts verhandeln willst, werden darauf in der Bewerbung oft um die 10-20% aufgeschlagen – das wirkt erst einmal viel, aber bedenke, dass der Arbeitgeber Dich wahrscheinlich herunterhandeln wird.Â
Pro-Tipp: Absolventen neigen oft dazu, ein zu niedriges Einstiegsgehalt zu fordern – das kann sich allerdings im Laufe der Karriere rächen, da Gehaltserhöhungen immer auf Basis des bisherigen Gehalts berechnet werden. Stelle also ruhig eine selbstbewusste (und realistische) Forderung!Â
Deine Bewerbung ist ohne ein Anschreiben nicht komplett. In unserem Editor kannst Du es unkompliziert verfassen und direkt auf Deinen Lebenslauf abstimmen. Mit unseren Vorlagen kannst Du Deine Bewerbung online schreiben:


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Die Kernpunkte
So formulierst Du Deine Gehaltsvorstellung in der Bewerbung:
- Wenn im Stellenangebot nach dem Gehalt gefragt wird, solltest Du es in Deiner Bewerbung angeben. Wenn nicht, sprichst Du das Thema besser erst im Bewerbungsgespräch an.
- Nenne Dein Wunschgehalt als Brutto-Jahresgehalt in Euro, ohne Extras wie Urlaubsgeld. Schreibe es im letzten Satz Deiner Bewerbung, am besten auf volle Hunderter gerundet.
- Finde heraus, was ein realistisches Gehalt für Dich ist. Nutze dafür Gehaltsseiten, Jobbörsen oder frage Personen aus der Branche. Achte dabei auch auf Deine Position, Qualifikationen und den Standort des Unternehmens.
- Lass etwas Spielraum für Verhandlungen. Orientiere Dich bei Deiner Angabe am oberen Ende der Spanne, die Du gefunden hast. Bei einem Jobwechsel sind 10-20 % mehr als bisher üblich.
- Du kannst entweder eine genaue Zahl nennen oder eine Gehaltsspanne angeben. Wenn Du unsicher bist, ist eine vage Formulierung möglich – sie sollte aber besser die Ausnahme bleiben.
Vielen Dank fürs Lesen! Wir wünschen Dir viel Erfolg bei der Bewerbung und ein gutes Einstiegsgehalt in Deinem neuen Job!
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