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Als die Corona-Pandemie 2020 weltweit zu Schließungen und Abstand geführt hat, war die Möglichkeit, von Zuhause zu arbeiten, für viele in Deutschland etwas, das sie nur von Schriftstellern und Selbstständigen kannten. Plötzlich waren ganze Büroräume leergefegt und jeder hat sich ein kleines Büro zuhause eingerichtet.

Fünf Jahre später wollen wir uns an diese Zeit der geschlossenen Kultureinrichtungen, die Maximalanzahl im Supermarkt und Masken in der Öffentlichkeit nur ungern erinnern. Aber wie sieht es mit Home Office aus? Das wird weiterhin betrieben, auch wenn sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitsminister gerne fordern, damit sollte ein Ende sein.

Sehen wir uns heute also einmal zusammen eine Auswahl für Statistiken zum Thema Home Office an. Wie viele arbeiten denn noch zuhause und vor allem wer? Und wie kann das den Arbeitsmarkt in Zukunft beeinflussen?

Wer arbeitet vor allem im Home Office?

Wenn man nach Gefühl gehen würde, dann waren 2020 und Anfang 2021 fast alle nur zuhause. Statistiken sagen aber etwas anderes aus. Eine Umfrage von 2021 zeigt, dass auch im ersten Lockdown 2020 nur 27 % im Home Office gearbeitet haben, das ist immerhin eine 15 %ige Steigerung gegenüber 2019, aber noch längst nicht die Mehrzahl. Trotzdem zeigte sich schon in 2020, dass während der Lockerungen die Arbeitnehmer zurück in die Büros gerufen wurden.

Wie sieht das heute aus? Laut dem Bundesamt für Statistik arbeiten 23,5 % der Erwerbstätigen im Home Office, 13,2 % nutzen es sogar täglich. Fast ein Drittel der Arbeitnehmenden in Deutschland ist also immer noch mindestens einmal am Tag Zuhause. 

Home Office ist also mit der Beendigung der Pandemie nicht einfach verschwunden. Es wird heutzutage mehr genutzt als noch 2019. Arbeitnehmer haben sich daran gewöhnt und wollen ihren Arbeitsalltag so fortsetzen. Im Durchschnitt arbeiten deutsche Erwerbstätige einen Tag die Woche von Zuhause. Weltmeister im Von-Zuhause-Arbeiten ist übrigens Kanada mit durchschnittlich 1,7 Tagen pro Woche.

Nicht jede Berufsgruppe kann natürlich von Zuhause arbeiten, auch das beeinflusst die Statistiken sicher. Diese Berufe sitzen besonders gerne bei der Arbeit im heimischen Wohnzimmer:

  • Laut Statista-Umfrage sind IT-Dienstleister die Berufsgruppe, die am meisten im Home Office arbeitet.
  • 39,9 % derer, die im Home Office arbeiten, sind Selbstständige.
  • Mit 40,5 % sind es aber Führungskräfte, die am Meisten das Home Office nutzen.

Das zeigt etwas, das vielleicht auch vorher offensichtlich war: Home Office wird vor allem von Arbeitnehmern genutzt, deren Job vor allem in einem Büro, hinter einem Schreibtisch stattfindet. Das lässt sich ja auch ganz einfach an einen anderen Schreibtisch verlegen.

Was genau macht das Home Office laut Statistik aber aus? Denn es gibt ja viele Gründe, warum Arbeitnehmer, gerade junge Leute, lieber Zuhause arbeiten wollen. 

So fühlen sich Mitarbeiter im Home Office laut Statistik

Volle Straßenbahnen, hustende Mitarbeitende und permanent quatschende Sitznachbarn – nein danke! Mit Home Office sparst Du Dir alle diese nervigen Nebeneffekte der Büroarbeit. Im Schlafanzug Arbeit verrichten und dabei in Ruhe gelassen werden? Der Himmel für viele, den sie sich unbedingt mindestens einmal in der Woche wünschen.

Laut Bayerischem Forschungsinstitut für digitale Transformation gibt es in 65 % der Unternehmen inzwischen eine Regelung zum Home Office und dabei zeigt sich, dass Erwerbstätige die fast nur von zuhause arbeiten zufriedener mit ihrer Arbeit und mental ausgeglichener sind, als die, die nicht von Zuhause arbeiten können.

Die Möglichkeit, den Tag und die Arbeiten selbst einzuteilen und keinen Chef zu haben, der Dir ständig über die Schuler guckt, löst Entspannung aus. Sicher kommt auch dazu, dass man einige kleine Haushaltsangelegenheiten vielleicht schon während kurzen Pausen klären kann, um dann den Abend frei zu haben.

“Home Office gibt den Arbeitnehmenden viel Freiheit. Freiheit länger zu schlafen, Freiheit nicht pendeln zu müssen, Freiheit Pausen zu machen, wenn sie diese brauchen. Das steigert die Zufriedenheit, fördert die Unternehmensbindung und beugt Burnout vor. Das kann häufige Krankschreibungen vermeiden und Produktivität steigern.“
Caio Sampaio  Certified Professional Resume Writer

Arbeitgeber mögen das Home Office aber genau deshalb nicht. In ihrer Vorstellung zahlen sie für genau 8 Stunden, nicht für 6 oder 7 und dann noch ein paar Pausen. Sie finden, wenn sie ihre Angestellten nicht überwachen können, wird weniger Arbeit verrichtet. Auch wenn Studien zeigen, dass die Produktivität von Home Office nicht gehindert wird, geben Unternehmen an, dass Arbeit vor Ort noch mehr Produktivität bringen könnte.

In den USA greift man deshalb zu schwerwiegenden Mitteln. 37 % der Home Office-Arbeitenden gibt an, komplett überwacht zu werden. In Deutschland ist digitale Arbeitszeiterfassung zwar erlaubt, aber komplette Überwachungssoftware, also solche, die auch Mausbewegungen und Tasteneingaben aufzeichnet, nicht.

Unser kürzlich veröffentlichter Bericht zur Überwachung am Arbeitsplatz zeigt, dass Arbeitnehmern solches Verhalten schwer missfällt, da hilft auch keine Arbeit von Zuhause, um sie vom Kündigungsschreiben abzubringen. Home Office, in seiner freien Form, ist beliebt und wird gerade von Berufseinsteigern gefordert.

Junge Arbeitssuchende fordern Home Office ein

Generation Z mit Ihren #quittok- und quiet quitting-Arbeitstrends strömen in den Arbeitsmarkt und bringen ihre eigene Vorstellung einer Vollzeitarbeit mit. Dazu gehört definitiv auch das Home Office. Viele der älteren Gen Z und der jungen Millennials haben während der Pandemie schon gearbeitet und die Vorteile von Home Office kennengelernt, jetzt möchten sie darauf nicht mehr verzichten.

35 % der 16 bis 24 Jährigen sagen, dass sie Home Office der Vollzeit im Büro vorziehen würden. Das lässt sich auch weltweit nachvollziehen, denn 39 % der 24 bis 35 Jährigen in den USA arbeiten bereits komplett von Zuhause. Diese Entwicklung steigert sich in den nächsten Jahren sicherlich noch, wenn mehr junge Leute in die Arbeit einsteigen.

Was heißt das für den Arbeitsmarkt? Eine Umfrage zum bevorzugten Arbeitsplatz sagt aus, dass:

  • 40 % angeben, dass die Möglichkeit auf Home Office bei der Arbeitgeberwahl ausschlaggebend ist.
  • 43 % angegeben, dass Home Office ein nettes Plus ist, aber nicht zwingend notwendig bei der Arbeitgeberwahl.

Noch ist also Home Office kein Muss, um Fachkräfte anzuwerben, aber mit der Zeit kann sich dieser Trend leicht umdrehen. Gerade wenn GenZ weiterhin offen über gute und schlechte Arbeitgeber auf TikTok spricht und der Fachkräftemangel greift. 

Trotzdem bieten Arbeitgeber maximal 1,2 Tage Home Office die Woche an, während sich Arbeitnehmer eher 1,8 Tage wünschen. Gerade wenn man bedenkt, dass Führungskräfte die Berufsgruppe sind, die am meisten Zuhause arbeitet, fühlt sich das Rumgejammere über das Home Office der Arbeitgeber höhnisch an.

Fazit

Wie sieht es also mit dem Home Office laut Statistik nach der Pandemie aus? Es ist weiterhin beliebt! Arbeitnehmer arbeiten gerne einen oder zwei Tage von Zuhause aus, viele Unternehmen haben dementsprechend Regelungen und bieten zur Fachkräfteanwerbung verschiedene Arbeitsmodelle an. Dabei wirken Erwerbstätige zufriedener und es wird keine Produktivität eingebüßt.

Trotzdem pochen viele Arbeitnehmer darauf, dass das Home Office enden muss. Anhand der Daten fragt man sich, warum? Denn die Vorteile scheinen die Nachteile gänzlich zu übertrumpfen. In Zukunft müssen sie sich diese Haltung auch genauer überlegen, da junge Berufsanfänger und Fachkräfte Home Office einfordern. Und das immer mehr.

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Quellen:

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Kathrin Przadkiewicz
Kathrin verfügt als Autorin für Zety über einen linguistischen Hintergrund, den sie gerne einbringt, um hilfreiche Artikel zu verfassen, die Lesern praktische und einfach umzusetzende Ratschläge zu Karrierethemen bieten. Ihre Artikel wurden unter anderem von Business Insider Deutschland und der Frankfurter Rundschau zitiert.
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