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Pop Quiz: Wie adressiert man einen formellen Brief richtig? Einfache Frage, denkst Du, denn Du kennst natürlich „Sehr geehrte Damen und Herren” in- und auswendig. Ob auf Briefen, Bewerbungen oder E-Mails, die Anrede spricht alle an und wird von allen genutzt. Aber stimmt das so überhaupt?

Wie bei so vielen in der deutschen Sprache gibt es auch, wenn Du „Sehr geehrte Damen und Herren” verwenden möchtest, einige Regeln, die Du beachten solltest, besonders, wenn Du die Anrede in der Bewerbung verwenden möchtest. In diesem Artikel bekommst Du also Antworten auf die folgenden Fragen:

  • Gibt es zur klassischen „Sehr geehrte Damen und Herren”-Anrede eine Alternative?
  • Wie kann ich die Andrede geschlechtslos schreiben?
  • Wie wird die allgemeine Anrede in andere Sprachen übersetzt?

Fangen wir also erstmal klein an: Wie schreibt man „Sehr geehrte Damen und Herren” denn nun grammatikalisch richtig?

Du willst Dein Bewerbungsschreiben so schnell wie möglich verfassen? Dabei hilft Dir unser Anschreiben-Editor. Suche Dir aus unseren 18 professionellen Bewerbungs-Vorlagen eine aus, die Deinen Lebenslauf perfekt ergänzt. Beim Schreiben kannst Du Dich von unseren Tipps und Formulierungsvorschlägen inspirieren lassen.

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Es gibt sonst noch einiges, das Du über Bewerbungen wissen möchtest? Dann helfen vielleicht diese Artikel weiter:

1. „Sehr geehrte Damen und Herren, …” und dann? Die Anrede richtig formulieren

Schreibt man eigentlich noch „Sehr geehrte Damen und Herren”? Obwohl es klingt wie 100 Jahre alt und schon lange aus der Mode gekommen, ist die allgemeine Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren” immer noch die beliebteste Adressierung, wenn Unbekannte angesprochen werden sollen. So hast Du es sicher auch in der Schule gelernt und bisher verwendet.

Du kennst die Anrede natürlich, aber was kommt genau danach? Musst der erste Buchstabe nach „Sehr geehrte Damen und Herren” groß oder klein geschrieben werden? Deutsch kann manchmal so kompliziert sein! Wie so vieles in unserer Sprache ist aber auch das genau geregelt, nämlich so:

  • Nach der Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren” folgt ein Komma, der Satz ist also nicht beendet.
  • Danach geht der Satz ganz normal mit einem kleinen Buchstaben weiter.
  • Ein Ausrufezeichen kann genutzt werden, aber nur in besonderen Situationen.
  • So sollte es aussehen: „Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin…”

Vereinzelt findest Du vielleicht die Formulierung „Sehr verehrte Damen und Herren” anstatt der üblichen Anrede. Das ist nicht falsch, und kann auch so verwendet werden, wenn Du möchtest. Allerdings ist das eine etwas veraltete Adressierung und wird heute als viel zu unterwürfig empfunden. Überlege Dir also gut, ob Du es so nutzen möchtest.

Du kannst die Formulierung „Sehr geehrte Damen und Herren” immer nutzen, wenn Du den Ansprechpartner nicht kennst, oder mehrere Leser gleichzeitig ansprechen möchtest. Allerdings gibt es Situationen, zum Beispiel bei der Bewerbung, wo es empfehlenswert ist, die Ansprechpartner direkt zu adressieren.

Mehrere Leser direkt adressieren

Schreibst Du also ein Anschreiben für die Bewerbung oder ein Motivationsschreiben zum Beispiel, dann solltest Du auch bei mehreren Adressaten diese nennen und damit gezielt ansprechen. Liste die Personen nach der hierarchischen Position auf in der Firma, in der Du Dich bewirbst. Details darüber kannst Du über Internetpräsenz oder LinkedIn herausfinden.

Sollte sich herausstellen, dass alle Adressaten auf der gleichen Stufe stehen, dann nennst Du die Namen in alphabetischer Reihenfolge. Achtung: Frauen werden üblicherweise zuerst genannt. Du sagst ja auch nicht „Sehr geehrte Herren und Damen.”

Bei bis zu zwei Personen kannst Du diese hintereinander schreiben, aber drei sollten sie untereinander aufgeführt werden. So zum Beispiel:

Sehr geehrte Frau Schweitzer,

sehr geehrter Herr Faber,

sehr geehrter Herr Wechsler,

Du siehst, nach jedem Name ist ein Komma gesetzt, denn der Satz geht weiter, entsprechend ist das nächste Wort mit Kleinbuchstaben geschrieben, genau wie bei „Sehr geehrte Damen und Herren”.

Auf die Adressierung „Sehr geehrte Damen und Herren” in der Bewerbung sollte verzichtet werden, so viel wurde ja bereits geklärt, aber wann wird die Anrede denn genau genutzt?

Pro-Tipp: Schreibst Du offizielle Briefe an Personen mit akademischem Titel, dann solltest Du diesen in der Anrede erwähnen. Nur hohe akademische Titel müssen Erwähnung finden, wie z.B. Doktor*in. Achtung! Der Doktor wird immer abgekürzt und die Professur wird immer ausgeschrieben. Hat jemand mehrere Titel, dann zählt der höchste. 

2. Wann wird die Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren,...” genau verwendet?

Für die Bewerbung ein Anschreiben zu verfassen kann sich anfühlen, wie eine schwierige Klausur in der Schule zu schreiben und wird von 55 % der Arbeitssuchenden als größte Hürde gesehen. Das schließt die Anrede natürlich nicht aus. Wie geht das also genau?

Allgemein gilt: Im Anschreiben sollte auf „Sehr geehrte Damen und Herren” nur zurückgegriffen werden, wenn Du wirklich den Namen des Ansprechpartners wirklich unter keinen Umständen herausfinden kannst. Denn wenn Du eine so allgemeine Adressierung verwendest, kann das den Eindruck machen, dass Du keine Lust hattest Dich im Vorfeld über das Unternehmen zu informieren.

Hast Du also gründlich gesucht und findest den Namen des Ansprechpartners überhaupt nicht, dann kannst Du auch in der Bewerbung„Sehr geehrte Damen und Herren” nutzen. Dabei solltest Du neben den grammatikalischen Vorschriften (Komma, kleiner Buchstabe danach) auch auf den richtigen Platz für die Anrede achten.

Du solltest in der Bewerbung DIN 5008 verwenden, nämlich den Geschäftsbrief. Dieser ist klar strukturiert und gibt die Rahmenbedingungen für die meisten offiziellen Dokumente vor. Nach Deiner Adresse, der Adresse des Empfängers und der Betreffzeile folgt die Anrede. Hier kannst Du dann Dein Schreiben mit „Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin…” beginnen und gleich in die Bewerbung starten.

Natürlich kannst Du die allgemeine Adressierung auch bei anderen, nicht offiziellen Briefen verwenden, zum Beispiel, wenn Du eine Einladung schreibst, aber dann wäre vielleicht eine lockere Anrede angebracht. Das ist auch bei vielen Nachrichten als E-Mails der Fall.

„Sehr geehrte Damen und Herren” in E-Mail verwenden

Heutzutage gibt es viele Online-Bewerbungen, wie z.B. die Amazon-Bewerbung, für die Du dann Deine Bewerbung per E-mail senden sollst. Obwohl Du ein Anschreiben oder Lebenslauf zur Bewerbung anhängst, musst Du trotzdem einige Zeilen in die E-Mail Nachricht schreiben, denn sie ganz leer zu schicken ist natürlich keine Wahl. Auch wenn der Text in der E-mail nicht besonders lang sein muss, solltest Du Dir trotzdem Mühe geben, denn laut einer YouGov-Studie sehen 39 % der Erwachsenen eine E-Mail als genauso wichtig wie einen geschriebenen Brief an.

Behalte folgendes im Kopf:

  • Deine erste Wahl sollte natürlich sein, den Recruiter direkt beim Namen anzusprechen, ansonsten kannst Du „Sehr geehrte Damen und Herren” nutzen.
  • Spricht Dich der Personaler beim Vornamen an, bietet Dir also das „Du” an, dann kannst Du diese*n auch gerne informeller ansprechen.
  • Nutze, wenn Du duzt, eine freundliche Formulierung wie „Guten Tag” oder „Hallo..”.

Hinweise zum richtigen Namen des Ansprechpartners sind möglicherweise in der E-Mail Adresse zu finden, an welche Du die Bewerbung senden musst. Schau also genau hin!

Außerhalb von Bewerbung und offiziellen E-Mails, kannst Du natürlich eine nicht-formelle Anrede in einer Mail nutzen. Das kommt dann darauf an, welches Verhältnis Du mit der Person hast, die Du adressierst. „Hallo..” oder „Liebe*r…” können da wahlweise verwendet werden. 

Aber was ist, wenn Du trotzdem förmlich ansprechen möchtest, aber „Sehr geehrte Damen und Herren” nicht gendergerecht vorkommt? Dann gibt es einige Alternativen, die Du nutzen könntest.

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3. Welche Alternative gibt es zu „Sehr geehrte Damen und Herren”?

Auch wenn „Sehr geehrte Damen und Herren” weiterhin die beliebteste formelle Adressierung ist, entspricht sie nicht den Standards der heutzutage viel genutzten Gendergerechten Sprache. Wenn Du also lieber neutral und modern ansprechen möchtest, dann gibt es auch für „Sehr geehrte Damen und Herren” eine Alternative.

Wenn Du die Person schon ein bisschen kennst, oder mit dem Personaler vielleicht im Vorfeld über LinkedIn schon Kontakt geknüpft hast, dann kannst Du die eher informellen Ansprechraten „Hallo” oder „Guten Tag” statt „Sehr geehrte Damen und Herren” nutzen. Du wirst bald merken, dass Du in vielen Newslettern auch oft so angesprochen wirst.

Möchtest Du aber eine ganze Gruppe an Leuten ansprechen und auf die übliche Anrede verzichten dann gibt es diese Alternative zu „Sehr geehrte Damen und Herren”:

  • „Sehr geehrte Anwesende…”
  • „Sehr geehrtes Kollegium…”
  • „Sehr geehrte Mitarbeiter von…”
  • „Sehr geehrtes Team von…”
  • „Sehr geehrtes Publikum…"
  • „Liebe Interessierte…”

Ok, jetzt weißt Du, wann Du die Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren” benutzt und welche Alternativen es zu ihr gibt, aber was, wenn Du Dein Brief in einer anderen Sprache schreiben musst? Zum Beispiel bei der Bewerbung auf Englisch

Pro-Tipp: Wenn Du Dein Gegenüber nicht sehr gut kennst, solltest Du unter keinen Umständen auf im Internet benutzte Kürzel zurückgreifen. Wörter wie FYI, LOL, BTW oder LMAO sind Dir zwar ein Begriff, haben aber besonders in der Bewerbung überhaupt nichts verloren. Denke auch daran, dass „Sehr geehrte Damen und Herren” niemals abgekürzt wird.

4. Wie kann „Sehr geehrte Damen und Herren” in anderen Sprachen formuliert werden?

In unserer mehr und mehr vernetzten Welt ist es gar nicht so unüblich geworden, dass Du nicht nur im regen Austausch mit Kollegen im Ausland stehst, sondern Dich auch dort auf Jobs bewirbst. Klar möchtest Du dabei einen guten Eindruck hinterlassen und nicht sofort bei der Anrede auf die Nase fallen.

Es gilt weiterhin: den Ansprechpartner direkt anzusprechen ist die beste Option. Sollte das aber nicht möglich sein, dann gibt es auch in anderen Sprachen „Sehr geehrte Damen und Herren”- Equivalente.

Wie genau das in jeder Sprache abläuft, kann hier unmöglich genannt werden, allerdings gibt es hier für Dich ein paar Beispiele:

  • Englisch: „Dear Sir or Madam.” Oder, wenn es noch höflicher sein soll: „To whom it may concern.”
  • Französisch: „Mesdames et Messieurs”
  • Spanisch: „Estimados señores”
  • Italienisch: Gentili signore e signori”
  • Türkisch: „Sayin bayanlar ve baylar“
  • Polnisch: „Szanowni Państwo”
  • Niederländisch: „Geachte dames en heren”
  • Russisch: „Уважаемые дамы и господа”

Beachte immer die lokalen Grammatikregeln, besonders wenn Du ein Schreiben in die USA oder nach Großbritannien verfasst. Während in den USA informell als „Hi all” oder „Hi there” gegrüßt wird, ist es in Großbritannien eher „Dear people” oder „Dear all.” In beiden Ländern wird nach der Anrede der Text mit Großbuchstaben weitergeschrieben, anders als bei uns.

In England musst Du zum Beispiel auch kein Komma nach der Anrede setzen, wenn Du aber eines setzt, dann musst Du auch bei der Grußformel eines setzen. Aber wie ist es bei uns? Nochmal kurz ein Blick auf die richtige Grußformel.

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5. Welche Grußformel passt zu der Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren”?

Um Dein offizielles Schreiben nach den Standards des Geschäftsbriefes zu beenden, brauchst Du neben einer formellen Anrede natürlich noch die passende Grußformel. Sie sollte auf keinen Fall vergessen werden. 

Generell gilt, wenn Du Dich zum Beginn des Briefes dafür entschieden hast mit „Sehr geehrte Damen und Herren” zu beginnen oder den Ansprechpartner mit „Sehr geehrte*r …” anzusprechen, dann musst Du auch so formell enden.

Formelle Grußformel sind zum Beispiel:

Hast Du Dich für eine eher informelle Anrede entschieden oder schreibst keinen offiziellen Brief, dann kannst Du natürlich auch eher lockere Grußformeln verwenden, wie zum Beispiel:

  • Viele Grüße
  • Beste Grüße
  • Lieb Grüße
  • Herzliche Grüße

Achtung: Im Deutschen wird nach Grußformeln am Ende eines Briefes niemals ein Komma gesetzt. Lass Dich also nicht von den Regeln in Großbritannien verwirren.

Das war jetzt viel auf einmal? Hier also noch einmal ein kurz und knackiger Überblick zu allem Wichtigen zum Thema „Sehr geehrte Damen und Herren”-Anrede:

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Die Kernpunkte

Wenn Du die Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren” in einem Brief oder einer Bewerbung nutzen möchtest, solltest Du auf folgendes achten:

  • Nach der „Sehr geehrte Damen und Herren”-Anrede folgt immer ein Komma, danach geht der Satz mit Kleinbuchstaben weiter.
  • Du solltest gerade in Bewerbungen besser den Ansprechpartner direkt adressieren.
  • Mehrere Personen werden nach Hierarchie oder alphabetisch aufgelistet. Frauen werden dann zuerst genannt.
  • Im Briefkopf in der Bewerbung kommt die Anrede gleich unter die Betreffzeile.
  • Informelle Alternativen sind unter anderem „Hallo” oder „Guten Tag".
  • Wenn Du „Sehr geehrte Damen und Herren” auf anderen Sprachen verwenden möchtest, solltest Du genau auf die Grammatikregeln achten.
  • Leitest Du Deinen Brief mit „Sehr geehrte Damen und Herren” ein, dann solltest Du auch formell mit „Mit freundlichen Grüßen” enden.

Und jetzt weißt Du alles, was rund um das Thema „Sehr geehrte Damen und Herren”-Adressierung zu wissen ist! Danke fürs Lesen! Du hast noch offene Fragen? Dann stelle sie uns gerne. Zum Beispiel hierzu:

  • Welche Strategien kann ich nutzen, um den direkten Ansprechpartner herauszufinden?
  • Gibt es Umstände, in denen ich eine „Sehr verehrte Damen und Herren”-Adressierung verwenden sollte?
  • Gibt es sonst noch Besonderheiten zwischen dem Anschreiben in den USA und Großbritannien?

Über den redaktionellen Prozess bei Zety


Dieser Artikel wurde von unserem Redaktionsteam geprüft, um sicherzustellen, dass er den redaktionellen Leitlinien von Zety entspricht. Wir sind bestrebt, unser Fachwissen weiterzugeben und Dir vertrauenswürdige, auf Deine Bedürfnisse zugeschnittene Karrieretipps zu geben. Es sind unsere hochwertigen Inhalte, die jedes Jahr weit mehr als eine Million Leser auf unsere Website bringen. Aber das ist noch nicht alles. Unser Team führt selbst Originalstudien durch, um den Arbeitsmarkt besser zu verstehen und wir sind stolz darauf, dass wir von Spitzenuniversitäten und den wichtigsten Medien auf der ganzen Welt veröffentlicht werden.

Quellen

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Kathrin Przadkiewicz
Als Autorin für ResumeLab Deutschland möchte Kathrin den Lesern ihrer Artikel hilfreiche Ratschläge rund um die Themen Jobsuche und Bewerbungen geben. Ihren akademischen Hintergrund in Germanistik und Anglistik setzt sie ein, um leicht verständliche Texte zu schreiben, die stets auf Daten und Fakten basieren sowie aktuellen Recruiting-Trends entsprechen. Die Artikel, die Kathrin als Karriereexpertin seit 2023 für die Plattform verfasst, folgen stets den redaktionellen Leitlinien von ResumeLab.
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